RankBrain – das Gehirn hinter Google

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis

Im Jahr 2015 wurde Google RankBrain eingeführt, gewinnt aber noch immer zunehmend an Bedeutung. Für alle, die sich mit SEO befassen, ist es wichtig, die künstliche Intelligenz von Google zu durchschauen und für sich zu nutzen.

RankBrain hat Auswirkungen darauf, wie Google relevante Inhalte erkennt, wobei es den Trend gibt, dass RankBrain-Faktoren in jeder Nische anders gewichtet werden. Entscheidend ist dabei jeweils, was Nutzern wirklich wichtig ist.

In unserem Artikel möchten wir Dir RankBrain als Gehirn hinter Google näherbringen und zeigen, wie Du das neu erworbene Wissen zu Deinem eigenen Vorteil nutzt.

https://elements.envato.com/de/man-typing-in-a-search-engine-surfing-the-internet-EG7QAMA

Was macht RankBrain so besonders?

Täglich werden bei Google mehrere Milliarden Suchanfragen auf der ganzen Welt eingetippt, welche die Suchmaschine innerhalb kürzester Zeit beantworten muss. Dabei handelt es sich natürlich nicht ausschließlich um Standardfragen, allgemeine Informationen und Produkte betreffend, sondern auch um vollkommen neue Suchen.

Besonders diese Anfragen stellen für Google eine Herausforderung dar, eben weil es nicht möglich ist, sie mit bereits bekannter Routine zu beantworten. Deswegen hat Google schon vor einigen Jahren damit begonnen, mit einem System, genannt RankBrain, zu experimentieren, welches künstliche Intelligenz einsetzt, um bisher unbekannte Suchanfragen zu lösen. Weltweit ausgerollt wurde RankBrain erstmalig im Jahr 2015.

So funktioniert RankBrain

Wie genau RankBrain arbeitet, wurde von Google bisher nicht eindeutig beantwortet. Vorliegend ist lediglich eine Pressemeldung, die ein Interview mit Greg Corrado (Senior Research) beinhaltet. Darin wird zumindest beantwortet, dass RankBrain von künstlicher Intelligenz Gebrauch macht, die der Einbettung von Sprache in Vektoren (mathematische Entitäten) dient.

Genau genommen bedeutet das: Erhält RankBrain ein unbekanntes Wort oder eine entsprechende Suchanfrage, ist es dazu in der Lage, die Bedeutung der Zeichen zu erraten. Dazu erfasst es die Ähnlichkeiten zur Bedeutung von Worten, die sich bereits in der Datenbank befinden. Es liegen also historische Suchanfragen vor, auf die das System zugreift.

Nur dann, wenn die Verbindungen stimmig sind, ist eine Integrierung in das Live-System möglich. Anschließend erfolgt eine Veränderung der Auslieferung der Suchergebnisse, die auf Grundlage der Daten vonstattengeht. So können dem Nutzer ausschließlich relevante Websites und Anwendungen angezeigt werden.

Welche Suchanfragen werden von RankBrain verarbeitet?

Mittlerweile läuft Google RankBrain stets im Hintergrund, wenn man eine Suchanfrage bei Google tätigt. Im Ranking macht es jedoch nicht bei allen Suchanfragen einen merklichen Unterschied. Relevant ist es vor allem für die folgenden Suchanfragen:

  • unbeantwortete Suchanfragen: Hierbei stellt RankBrain anhand älterer Keywords, die in einem Verhältnis zur neuen Suchanfrage stehen, fest, wonach höchstwahrscheinlich gesucht wird. Anhand dieser Erkenntnis wählt es die passendsten Suchergebnisse aus.

  • mehrdeutige Suchanfragen: Vor allem mehrdeutige und komplexe Suchanfragen sind für den Algorithmus der Suchmaschine eine große Herausforderung. Hier kommt RankBrain zum Einsatz, um zu beobachten, welche Suchergebnisse für bestimmte Suchanfragen besonders häufig angeklickt werden und passt demnach das Ranking an.

  • Suchanfragen in Umgangssprache: RankBrain ist in der Lage, umgangssprachliche Begriffe zu erkennen und korrekt einzuordnen. Gibt man beispielsweise die Phrase „Kohle verdienen“ ein, werden keine Themen zur Braunkohle oder Energiegewinnung angezeigt. Stattdessen versteht RankBrain, dass es sich bei Kohle auch um ein anderes Wort für Geld handeln kann und zeigt dementsprechende Suchergebnisse an.

  • Spracheingabe: Eine Methode, die das Suchverhalten mehr und mehr verändert, ist „Voice Search“. Es ermöglicht, dass anstelle von kurzen und stichwortartigen Keywords, vollständige Fragen an Google gestellt werden können. Da die künstliche Intelligenz ständig dazulernt, heißt das Credo von Google bereits heute „things not strings“, was nichts anderes bedeutet, als dass Google die Bedeutung hinter Wörtern ergründet und sie zu Phrasen zusammenfügt, um die Intentionen der Nutzer noch klarer erkennen zu können. Es geht also um weitaus mehr als nur um sinnlos aneinandergereihte Wörter.

RankBrain und seine Rolle in der Suchmaschinenoptimierung

Bei der Sortierung der auf Google angezeigten Suchergebnisse (Ranking) spielt RankBrain als drittwichtigstes Signal eine Rolle. Man vermutet, dass die Unterstützung des Systems durch RankBrain bereits seit langer Zeit, spätestens aber seit Anfang 2015 stattfindet. Verstehen soll man RankBrain allerdings weder als Update noch als Suchalgorithmus. Es stellt stattdessen einen Prozess dar, durch den die Suchmaschine dabei unterstützt wird, auch unbekannte und komplexe Suchanfragen zu begreifen.

Da die Google-Ingenieure die Datenlage unter Verwendung bereits getätigter Suchanfragen immer mehr vergrößern, werden auch die Voraussagen immer genauer. Dabei gewinnt die gesprochene Sprache im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung immer mehr an Bedeutung, was sich ebenfalls auf das Content Marketing und semantische Auszeichnungen, aber auch auf strukturierte Daten und allgemein nützliche Inhalte von Webseiten bezieht.

Das Ziel hinter dem RankBrain-Algorithmus

Mit Googles RankBrain wird ein Schritt in Richtung eines im Alltag weiterhelfenden Assistenten gemacht. Bereits heute gibt es ähnliche Produkte, wie zum Beispiel Google Home oder Amazons Alexa, die zeigen, in welche Form sich die Web-Suche weiterentwickeln kann.

Mithilfe von RankBrain kann Google Fragen von Usern beantworten, die über das Aneinanderreihen von Suchbegriffen deutlich hinausgehen. Es liegt also nahe, dass sich SEOs weltweit darauf einstellen müssen, dass die Suchmaschine irgendwann zu weitaus mehr in der Lage sein wird, beispielsweise dem Führen von Gesprächen mit Usern.

Eine entscheidende Rolle spielen wird auch bei RankBrain hochwertiger Content auf Websites, der für User relevant und für die Anforderungen der Suchmaschinen bestmöglich aufbereitet sein sollte.

Wie RankBrain das Ranking beeinflusst

Google selbst gibt an, dass RankBrain seit seinem Ausrollen Anfang 2015 bereits sehr erfolgreich war und somit auch einen entscheidenden Einfluss auf viele Suchanfragen hatte. Dies wiederum führte dazu, dass das selbstlernende System schnell einen der wichtigsten Rankingfaktoren bei Google darstellte.

Wichtig ist RankBrain in erster Linie im Rahmen der Ermittlung relevanter Suchanfragen. Dabei weist es einen großen Unterschied zu den zuvor gestarteten Google Updates auf, der sich darin äußert, dass das System zum eigenständigen Lernen in der Lage ist. Eine Anpassung des Algorithmus durch den Einfluss von Menschen ist somit nicht notwendig.

Dass RankBrain mittlerweile den dritten Platz in der Rangliste der Google-Rankingfaktoren einnimmt, ändert aber nichts daran, dass es noch viele hundert weitere Faktoren gibt, mit denen Google über Qualität und Relevanz einer Webseite in Bezug auf Suchanfragen entscheidet und dementsprechend eine Berechnung der Suchergebnisse vornimmt.

Die entscheidenden Faktoren von RankBrain

Nun hast Du eine bessere Vorstellung davon, wie genau RankBrain arbeitet. Damit Du dieses Wissen zu Deinem eigenen Vorteil nutzen kannst, solltest Du Dir zusätzlich bewusst machen, welche Schritte die künstliche Intelligenz durchläuft, um ein Suchergebnis bereitzustellen, welches perfekt auf Dich zugeschnitten ist. Dazu sehen wir uns im Folgenden die entscheidenden Faktoren von RankBrain an.

Wie bereits erläutert, wird jeder Nutzer von Google beobachtet. Das mag im ersten Moment etwas unangenehm klingen, bedeutet aber nichts anderes, als dass so die Voraussetzung für perfekt angepasste Suchergebnisse geschaffen wird. Google möchte dadurch feststellen, ob ein von der Suchmaschine angezeigtes Ergebnis positiv angenommen wird. Dabei kommt es vor allem auf die folgenden Werte an:

  1. CTR (Click-Through-Rate): Diese gibt an, wie viele Klicks im Verhältnis zu den gesamten Seitenimpressionen getätigt werden. Wissen sollte man, dass die zu den Top 3 gehörenden Ergebnisse um einiges häufiger angeklickt werden als alle darunter liegenden Ergebnisse bei Google. Allerdings gibt es bereits zwischen diesen 3 Ergebnissen häufig große Unterschiede.

  2. Verweildauer: Die Klickrate allein gibt noch nicht genügend Auskunft. Entscheidend ist, wie lange User auf einer bestimmten Seite bleiben, bevor sie diese wieder verlassen. Um Nutzer dazu zu bringen, lange auf der eigenen Website zu verweilen, ist es in erster Linie wichtig, dass man Inhalt mit Mehrwert darauf zur Verfügung stellt. Klassischerweise ist das Content in Form von Texten. Beliebt sind aber auch die Einbindung von Videomaterial, Bildern oder anschaulichen Infografiken. Je mehr Wissen eine Seite vermitteln kann, desto unwahrscheinlicher ist es, dass User schnell wieder abspringen, um sich stattdessen auf einer konkurrierenden Seite zu informieren.

  3. Absprungrate und Pogo-Sticking: Wenn Du es schaffst, Nutzer eine lange Zeit auf Deiner Seite zu halten, ist das ein gutes Zeichen und wird dementsprechend von Google honoriert. Anders sieht es jedoch aus, wenn User auf Deine Seite klicken und sofort wieder abspringen, sprich, zurück auf die Suchergebnisseite klicken, um sich eine andere Seite für ihre Recherche auszusuchen. Dieser Vorgang bewirkt höchstwahrscheinlich, dass Dein Ergebnis durch Pogo-Sticking weiter nach unten rutscht.

Als Pogo Sticking wird ein Verhaltensmuster von Usern bezeichnet, welches für Suchmaschinen ein negatives Signal darstellt. Hierbei klicken Nutzer auf einer Einstiegsseite oder in den Ergebnislisten der Suchmaschine eine Ebene herunter, springen aber dann sofort wieder zurück. Dieses Klickverhalten weist darauf hin, dass die Erwartungen der Nutzer enttäuscht wurden, sie also die erhofften Informationen oder Produkte nicht gefunden haben und deswegen sofort zur Einstiegsseite zurückkehren.

Der Content auf Deiner Seite sollte demnach so optimiert sein, dass User damit zufrieden sind und alle Informationen erhalten, die sie sich von ihrer Sucheingabe versprachen. Häufig stellt sich in der Praxis jedoch die Frage, ob es wirklich allein am Inhalt liegt, dass Nutzer wieder abspringen, um stattdessen von einer Seite zur nächsten zu springen.

Damit Du weißt, wie Du Deine Inhalte künftig optimieren kannst, haben wir hier ein paar Tipps für Dich:

  1. Content ansprechend in den Blickpunkt rücken: Dass guter Content wichtig ist, weißt Du mittlerweile. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass dieser auch ansprechend optisch aufbereitet sein sollte. Es den Besuchern schwer zu machen, ist einfach. Dafür muss man nur lange Textblöcke ohne Absätze und Zwischenüberschriften auf der ersten Seite platzieren und sie möglichst unübersichtlich gestalten. Davon raten wir allerdings dringend ab. Achte stattdessen darauf, dass Du Deinen Content so ansprechend wie möglich aufbereitest, damit er zum Weiterlesen motiviert.

  2. Perfekte Einleitung schreiben: Auch wenn es simpel klingen mag: Die Einleitung, mit der Du Deinen Content beginnst, entscheidet maßgeblich darüber, ob User auf Deiner Seite bleiben oder wieder abspringen. Versuche in wenigen Worten zu sagen, warum den Nutzern Dein Content nicht entgehen sollte.

  3. In die Tiefe gehen und Fragen beantworten: Versetze Dich immer wieder in die Rolle der Leser. Wenn diese auf Deiner Seite gelandet sind und sich dafür entschieden haben, Deinen Content zu lesen, möchten sie nicht enttäuscht werden. Das bedeutet: Mach nicht den Fehler und bleibe zu sehr an der Oberfläche. Je länger der Content ist, desto mehr sollte er auch auf ein Thema eingehen und dabei möglichst viele Fragen der User abdecken. Versuche durch umfassende Recherche auf anderen vertrauenserweckenden Seiten so viele Informationen zu einem Thema wie möglich zusammenzutragen. Noch besser ist es natürlich, wenn Du selbst durch Beruf oder Hobby mit Deinen Themen vertraut bist und Informationen so anhand eigener Erfahrungen und Erkenntnisse wiedergeben kannst.

RankBrain im Vergleich zum Knowledge Graph

Beim Google Knowledge Graph handelt es sich um einen Teil der Universal & Extended Search und somit um eine Anreicherung organischer Google-Suchergebnisse. Er stellt dabei eine eigene Box in den SERPs dar, in der Ergebnisse, unterschiedlicher Quellen entstammend, grafisch aufbereitet präsentiert werden.

Eingeführt wurde der Google Knowledge Graph bereits im Jahr 2012. Damit zeigte Google erstmals, wie er mit der Semantik von Wörtern umgehen kann, ein Umstand, der von Google selbst als „things not strings“ bezeichnet wird. Seitdem ist es Google nicht mehr ausschließlich möglich, nach „strings“ (Wortketten) zu suchen, sondern auch „things“ (Wortbedeutungen) zu erkennen.

Der Knowledge Graph stellt eine riesige Datenbank dar, welche auf Google zugreift, damit die Suchmaschine deren Inhalte entsprechend aufbereitet wiedergeben kann. RankBrain ist da jedoch schon deutlich weiter, weil es sich um ein maschinenlernendes System (machine learning) handelt. Es kann selbst äußerst komplexe Suchanfragen beantworten, ohne dafür bestimmte Keywords zu benötigen.

Fazit

An dieser Stelle möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass es sich bei Google RankBrain in der Tat um einen sehr wichtigen Ranking-Faktor handelt, bei dem ein besonderes Augenmerk auf die künstliche Intelligenz und deren rasche Entwicklung gelegt werden sollte.

Wenn Du Dir an dieser Stelle jedoch Sorgen darüber machst, dass Du die Anforderungen von RankBrain nicht erfüllen kannst, können wir Dich beruhigen. Grundsätzlich legt RankBrain vor allem Wert auf gute Inhalte und eine positive Nutzererfahrung von Webseiten – zwei Dinge, auf die Du mit Sicherheit ohnehin schon viel Wert legst, wenn Du eine eigene Seite betreibst.

Doch sollte man versuchen, eine Optimierung des eigenen Webauftrittes für Google RankBrain vorzunehmen? Da sich dieses System stetig weiterentwickelt, ist eine solche ausschließliche Optimierung nur wenig sinnvoll. Stattdessen solltest Du darauf achten, den Usern Deiner Seite alles zu bieten, was sie sich von ihr versprechen könnten. Überzeugst Du mit gutem Content, der suchmaschinenoptimiert ist und Mehrwert bietet, wirst Du sowohl bei Deinen Nutzern als auch bei Google punkten.

Ähnliche Artikel

Mit Trustfactory erfolgreich auf Google werden.

Erprobte Maßnahmen, datengetriebene Strategien und ROI-starke Prozesse. Trustfactory ist Deine skalierbare Komplettlösung für nachhaltigen Erfolg auf Google. Mehr Besucher, bessere Reputation und ein positiver News Flow – jetzt SEO-Analyse-Gespräch anfordern:

Finde heraus, welches Potenzial in Deinem SEO steckt.

Trustfacotry Zugang Vector Grafik

Kostenloses Gespräch mit einem SEO-Experten erhalten!